Schlössli Schafisheim
Hugenottische Unternehmer und Spezialisten
Die hugenottischen Flüchtlinge brachten wichtige wirtschaftliche Impulse für ihre Aufnahmeländer. Viele von ihnen waren talentierte Handwerker und Kaufleute. Einige Berufe im Bereich Textil und Bekleidung können geradezu als «Hugenotten-Gewerbe» bezeichnet werden, darunter die Seiden- und Lederverarbeitung und die Strumpfwirkerei. Auch bei der Produktion hochwertiger Konsumgüter wie Schmuck, Uhren und Waffen setzten die Hugenotten Massstäbe.
Die Hugenottenfamilie Brutel de la Rivière betrieb zunächst in Zofingen, dann im Schlössli in Schafisheim eine erfolgreiche Indienne-Druckerei. Die Technik, Baumwollstoffe mit waschechten Farben zu bemalen oder mit Modeln zu bedrucken, stammt aus Indien, daher die Bezeichnung Indienne.
Bildergalerie
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Stoffmuster aus der Indienne-Manufaktur der Hünerwadel in Lenzburg, 18./19. Jh. -
Seidentapete, 2. Hälfte 18. Jh. Diese hochwertige Seidentapete wurde von der hugenottischen Firma Frères Baudouin Fils in Berlin gefertigt (Bildnachweis: Stadtmuseum Berlin)