Kirche Schafisheim
Mitte des 16. Jahrhunderts breitete sich der reformierte Glaube in Europa aus. Die Hugenotten bekannten sich zu den Lehren des Reformators Jean Calvin. Sie wurden in ihrer Heimat Frankreich von der katholischen Kirche und dem König unterdrückt und verfolgt. Dies löste im 17. Jahrhundert eine Fluchtwelle in die umliegenden, reformierten Länder aus. In Schafisheim fand die südfranzösische Familie Brutel de la Rivière eine neue Heimat.
Die Bezeichnung «Hugenotte» war zunächst ein Spottname. Die französischen Reformierten erhielten ihn im 16. Jahrhundert von ihren katholischen Gegnern. Das Wort bedeutet soviel wie «lichtscheues Gesindel» und leitet sich von der Sage um König Hugo ab, der als Gespenst nachts durch die Strassen schleicht. Im 19. Jahrhundert verlor das Wort seine negative Bedeutung und wurde zu einer positiven Eigenbezeichnung der Hugenotten.
Die Waldenser lebten in freiwillig gewählter Armut. Ihr religiöser Führer war der Kaufmann Petrus Waldes. Die Waldenser wurden im 13. Jahrhundert von der katholischen Kirche als Ketzer ausgegrenzt und zogen sich in den Südosten Frankreichs und die Alpentäler des Piemont zurück. Im 16. Jahrhundert schlossen sie sich dem reformierten Glauben calvinistischer Prägung an. In der Folge wurden die Waldenser wie die Hugenotten als protestantische Glaubensflüchtlinge erfolgt und mussten fliehen. Viele liessen sich in Hessen und Württemberg nieder. In Zürich schlossen sich einige wenige der von den Hugenotten gegründeten Eglise française an.
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Das Hugenottenkreuz existiert als hugenottisches Erkennungs- und Bekenntniszeichen seit dem späten 17. Jahrhundert. -
Das Waldenserzeichen trägt die Schrift Lux lucet in tenebris «Das Licht leuchtet in der Finsternis».